Süchtig
, [
495-496] -er, -ste, adj. et adv. 1. Von
Sucht, Krankheit, ist süchtig überhaupt, so wohl krank, als auch Krankheiten
verursachend, ungesund. Allein im Hochdeutschen gebraucht man es nur im engern
Verstande, so wohl nach und nach Schwären und Wunden verursachend. Die Nägel an
den Fingern sind süchtig, d. i. wenn man sich damit verwundet, so heilet die
Wunde nicht leicht sondern schwäret. Eine süchtige Haut haben, welche nicht
leicht heilet. Als auch die Krankheit nach und nach vermehrend. Wollen Zeug ist
süchtig. Schon bey dem Kero ist suhtig, siech, krank. In den Zusammensetzungen
schwindsüchtig, lungensüchtig, gelbsüchtig u. s. f. hat es diese allgemeine
Bedeutung noch. 2, Von Sucht, heftige anhaltende Begierde, ist es nur in
Zusammensetzungen üblich, und zwar in allen, welche Sucht am Ende haben, da
denn auch Hauptwörter auf keit davon gebildet werden können, die Fertigkeit der
Sucht zu bezeichnen; Ehrsucht, ehrsüchtig, Ehrsüchtigkeit, Gewinnsucht,
gewinnsüchtig, Gewinnsüchtigkeit u. s. f.