Die Streiche
, [
433-434] plur. die -n. Ein Werkzeug zum
Streichen, doch nur in verschiedenen einzelnen Fällen. Bey den Tuchmachern ist
es eine Art Kardätschen, welche kleiner als die Krämpeln sind, und mit welchen
die Wolle gestrichen oder gekämmet, und dadurch zum Kniestreichen vorbereitet
wird. Sie werden auch Scrubeln genannt. Die Kniestreiche ist die feinste und
schmäleste Art Kardätschen. Bey den Bäckern ist die Streiche ein Pinsel von
Kornähren, das Brot mit Wasser oder Eygelb zu bestreichen. Die Streichen der
Tuchbereiter sind eine Art Kardätschen, womit das gewalkte Tuch gestrichen oder
gerauhet wird. 2. Im Festungsbaue ist die Streiche diejenige Seite eines
Bollwerkes, welche die Faße mit der Cortine verbindet; die Streichlinie, die
Flanque, vielleicht, weil sie die Cortine bestreichet.