Die Strecke
, [
431-432] plur. die -n, von dem
Zeitworte strecken. 1. Ein Werkzeug zum Strecken, in einigen Fällen. So ist die
Strecke oder Recke bey den Riemern ein langer Baum zwischen zwey Docken, womit
das große Leder gestrecket oder ausgedehnet wird. Bey den Lohgärbern ist die
Strecke oder das Streckeisen ein rundliches Eisen in einem Ständer, die
Schaffelle damit zu strecken. 2. Ein sich erstreckender oder ein ausgedehnter
Raum von unbestimmter Größe, besonders ein in die Länge ausgedehnter Raum. Eine
lange Strecke, Dimin. das Streckchen; wofür zuweilen auch Strich üblich ist.
Eine Strecke Landes, ein Strich Landes. Die Pferde liefen eine gute Strecke
wieder zurück. Es ist noch eine gute Strecke bis dahin. Gehen sie noch ein
Streckchen mit. Seestrecken, Strecken oder Räume auf der See. Im Bergbaue sind
die Strecken Örter oder horizontale Kanäle, welche wie ein Stollen getrieben
werden, nur daß sie nicht die Länge derselben haben. Daher die Wasserstrecke,
wenn sie dienet Wasser abzulassen; die Förderstrecke, Berge oder Erz den
nächsten Weg an das Füllort zu bringen u. s. f. Nieders. Strecke, Engl.
Stretch, Schwed. Sträcka.