Stieben
, [
367-368] verb. regul. Imperf. ich stob,
Mittelw. gestoben, Imperf. stiebe. Es weicht von stauben und stäuben nur in der
Mundart ab, doch mit dem Unterschiede, daß stauben und stäuben im Hochdeutschen
nur von dem Staube, stieben aber nur von andern Körpern gebraucht wird. Es ist
in doppelter Gestalt üblich. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, sich
in Gestalt des Staubens, d. i. in dicker zahlreicher Menge, schnell
fortbewegen. Ein Haufe Menschen stiebet auseinander, wenn er plötzlich aus
einander getrieben wird. Die Repphühner stieben auf, wenn sie plötzlich
ausfliegen. Ich weiß nicht, wo er gestoben und geflogen ist, in den gemeinen
Sprecharten, wo er so plötzlich hingekommen ist.
Die Funken stieben selbst schon auf Carthagens Zinnen,
Lohenst.
II. Als ein Activum oder Factitivum, stieben machen. Einen
Haufen Feinde aus einander stieben. Einen Trupp Vögel aufstieben. Thie molten
ufstieben, den Staub aufstäuben, in dem alten Fragmente auf Carln den Großen
bey dem Schilter. Bey den Jägern stieben die Feldhühner, wenn sie ihren Koth
fallen lassen. Anm. (
S. Stauben und Stäuben.) Statt des Activi sind im
gemeinen Leben auch die Intensiva stäubern, stöbern und stäupern üblich.