Sticken
, [
367-368] verb. reg. welches in
doppelter Hauptbedeutung üblich ist. 1. Eine Art der künstlichen Nähterey, eine
gemachte Zeichnung mit Stichen ausfüllen, erhabene Figuren auf etwas nähen;
wodurch sich das Sticken von dem Ausnähen unterscheidet. Mit Seide, mit
Kamehlgarn, mit Gold sticken, mit solchen Fäden. Eine Blume, eine Figur
sticken. Einen Rock sticken, eine gestickte Weste, welche mit gestickten
Figuren gezieret ist. Nieders. sticken, Schwed. sticka. 2. * Der nöthigen Luft
zum Athemhohlen berauben und beraubet werden, so wohl neutraliter, als auch
active; in welcher Bedeutung es in Hochdeutschen veraltet ist, seitdem
ersticken in beyden Fällen üblicher geworden, (
S. dasselbe.) Im Oberdeutschen ist für das Activum
sticken, in dieser Bedeutung auch stecken üblich, ersticken machen, daher man
für Stickfluß auch noch Steckfluß sagt. Anm. Sticken ist das Intensivum von
stechen. Das Nieders. sticken bedeutet über dieses auch noch anzünden,
anstecken.