Steppen
, [
351-352] verb. reg. act. welches nur in
der Nähterey üblich ist, eine Art des Nähens zu bezeichnen, da nach Abzählung
zweyer oder dreyer Faden, durch an einander hangende Stiche gerade Linien,
Blumen, oder Gänge genähet werden. Auf diese Art pflegen die Schuster auch die
Schuhe zu steppen, wenn sie solche zierliche gerade Linien in dieselben nähen.
Ein gesteppter Rock, in welchen man, nachdem er mit Haaren oder Wolle unterlegt
worden, Blumen oder Figuren gesteppet hat. In der Schifffahrt pflegt man auch
wohl ein Stück Segel mit alten Werkenden zu steppen oder durchzusteppen, d. i.
durchzuziehen. So auch das Steppen. Anm. Aus dem letzten Gebrauche sollte fast
erhellen, daß dieses Wort zu stopfen, Nieders. stoppen, oder dem alten Oberd.
stepfen, sticken, gehörete. Da indessen im Österreichischen steppen auch
aufstutzen, staffieren, bedeutet, daher ein Hutstaffierer daselbst Hutstepper
heißt, so scheinet auch der Begriff des Staffierens und Streifens mit in
Anschlag zu kommen.