Die Stelze
, [
351-352] plur. die -n, ein nur noch in
einigen Fällen übliches Wort. 1. Stangen mit Querhölzern, die Füße darauf zu
setzen, und auf denselben zu gehen, theils um größer zu scheinen, als man
wirklich ist, theils aber auch vermittelst derselben durch einem Bach, durch
den Koth u. s. f. zu gehen, ohne sich naß zu machen, oder zu beschmutzen. Auf
Stelzen gehen, welches auch wohl figürlich bedeutet, sich hochtrabender,
übertriebener Vorstellungen und Ausdrücke bedienen. Im Bergbaue sind die
Stelzen kurze Stützen, welche auf die Schuhe unter die Spießbäume gesetzet
werden. 2. Ein hölzerner Fuß, auf welchem man in Ermangelung oder bey völliger
Unbrauchbarkeit des rechten gehet. Einen solchen Fuß pflegt man auch wohl einen
Stelzfuß zu nennen, welchen Nahmen im verächtlichen Verstande auch derjenige
bekommt, welcher sich eines solchen Fußes bedienet. Anm. Im Nieders. Stelte, im
Engl. Stilts, im Schwed. Stylta, welches ehedem auch eine Krücke bedeutete. Es
hat den ursprünglichen Begriff der Ausdehnung in die Höhe und Länge, und ist
ein Verwandter von Stiel, Stolz, Stuhl, und dem Holländ. Stijl, Stütze. In der
Schweiz ist der Stelz, ein Stengel. Ein Stelzener oder Stelzner, der auf einer
Stelze gehet, ist nur im gemeinen Leben üblich. In Bachstelze,
S. dieses Wort.