Der Stegereif
, [
323-324] des -es, plur. die -e, ein mit
einem Riemen an dem Sattel befestigter Reif, vermittelst desselben auf das
Pferd zu steigen und die Füße im Reiten darein zu setzen. Es ist jetzt unter
dem Nahmen des Steigbügels am bekanntesten. Bey dem Stryker und im
Schwabenspiegel Stegraif, Stegeraif.
Mit einem seim Fus er begrayff Die erd, der annder in
stegkrayff Noch belibe hangen, Theuerd. Kap. 35.
Im Hochdeutschen ist es in einigen figürlichen R. A. am
bekanntesten. Etwas aus dem Stegereife thun, auf der Stelle, ohne lange
Vorbereitung, ex tempore. Ehedem sagte man auch, sich von dem Stegereife
nähren, von dem Straßenraube. Die erste Sylbe stammet unmittelbar von dem
Zeitworte steigen her, daher man es billig Steigreif schreiben und sprechen
sollte; indessen ist die obige Art nicht nur die älteste, sondern auch noch
jetzt die allgemeinste.