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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Starre | | Starrig

Starren

, [301-302] verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, starr seyn oder werden. 1. Eigentlich. Die Finger starren mir vor Kälte, wofür doch erstarren üblicher ist. Die Adern starren wie ein Ast, Hiob. 40, 12. Kleider, welche von Golde starren. Vor Hochmuth starren. Kann ich meinem Herze gebiethen, daß es nicht mehr schlägt, und meinem Blute, daß es starrt? Weiße.
Ihm stockt sein Blut, ihm starrt das Haar, Wiel. Das schon gezuckte Schwert Starrt in des Würgers Hand, eben ders.
2. Figürlich, mit starren, unverwandten Augen ansehen. Auf etwas starren, es anstarren; im Nieders. stieren, starogen. So auch das Starren. Anm. Im Nieders. staren, im Angels. starian, im Isländ. stara, im Engl. stare, von welchen allen unser starren und das Schwed. stirra das Intensivum ist. In dem gemeinen Sprecharten hat man von diesem ein neues Intensivum starzen, im hohen Grade starren, welches aber der anständigern Sprechart unbekannt ist.
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