Der Starost
, [
301-302] des -en, plur. die -en, Fämin.
die Starostinn, ein eigentlich Slavonisches Wort, welches besonders in Pohlen
üblich ist, einen vornehmen Beamten zu bezeichnen, welcher ein königliches
Schloß mit dem dazu gehörigen oft ansehnlichen Gebiethe verwaltet, die
Gerechtigkeit in demselben handhabet u. s. f. und ungefähr das ist, was ehedem
die Grafen in Deutschland waren. Daher die Starostey, die Würde eines
Starosten, noch mehr aber das Gebieth, über welches sich dessen Aufsicht und
Herrschaft erstrecket. Die erste Hälfte dieses ausländischen Wortes ist das
alte Slavonische Star, alt, ohne Zweifel, weil diese Würde ehedem nur alten
verdienten Personen aufgetragen wurde, da es denn auch hierin mit Graf überein
kommen würde, wenn dieses, wie viele glauben, von grau, alt, bejahet, abstammen
sollte. [
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