Die Stanze
, [
295-296] plur. die -n, bey den
Gürtlern, dicke kurze messingene oder stählerne Platten mit einer Vertiefung in
der Mitte, in welcher diejenige Figur gegraben ist, welche ein Stück Arbeit, so
darin getrieben oder geschlagen wird, bekommen soll. Etwas mit Stanzen oder in
der Stanze treiben, im Gegensatze des Treibens aus freyer Hand. Daher der
Stanzenstämpel, ein zu jeder Stanze gehöriger Stämpel, welcher an dem einen
Ende etwas rund ist, das Blech damit in der Stanze zu treiben; der
Stanzenhammer, ein schwerer Hammer, womit dabey auf den Stämpel geschlagen
wird; der Stanzenbunzen, Bunzen mit allerley erhaben geschnittenen Figuren auf
ihrer Spitze, die Stanzen damit auszuzieren. Anm. Bey den Goldschmieden heißt
dieses Werkzeug die Stampfe. Es scheinet, daß auch Stanze von eben der
Bedeutung ist, da es denn vermittelst des Zischlautes von dem alten
Oberdeutschen tunsen, tinsen, deinsen, schlagen, stämpfen, tundere, abstammen
könnte; wenn nicht vielmehr die kurze abgestumpfte Gestalt der Stammbegriff
ist. Im Nieders. ist Stunzel, ein kurzer, dicker Mensch, und im Schwed. stunt,
abgestutzt. [
295-296]