Stampfen
, [
285-286] verb. reg. neutr. et act.
welches im ersten Falle das Hülfswort haben bekommt, mit einem dicken schweren
Körper oder auch mit Heftigkeit stoßen, so daß der dumpfige Laut erfolgt,
welchen dieses Zeitwort zunächst ausdruckt, und welcher dasselbe von dem
allgemeinern stoßen unterscheidet. Mit dem Fuß auf die Erde stampfen, mit den
Füßen stampfen. Zornig stampfte der Flußgott wider die Erde, und wo er
stampfte, da sprudelte eine Quelle an seinem Fuße auf, Geßn.
Wie wiehern die muthigen Pferde Und schlagen und stampfen die
Erde, Bernh.
Ingleichen, durch solches Stampfen bearbeiten. Besonders
zerstoßen oder bestoßen. So werden in den Lohe- Walk- Papier- Ohl- und
Graupenmühlen die Rinde, der Zeug, der Samen, das Getreide gestampft. Graupen,
Hirse stampfen, mit den Stampfen in der Stampfmühle die Bälge abstoßen. Im
Oberdeutschen gebraucht man es auch von dem Stoßen im Mörser, wofür im
Hochdeutschen stoßen üblicher ist. Eben daselbst ist es auch so viel als
prägen. In der Haushaltung wird das Kraut gestampft, wenn es mit der
Krautstampfe in den Stampftroge stoßend zerschnitten wird. Die Nadler stampfen,
wenn sie den Stecknadeln vermittelst der Stämpel in der Wippe den Kopf
aufsetzen. Die Goldschmiede stampfen z. B. einen Löffel, wenn sie dem platten
Bleche in der Bleystampfe mit der Löffelstampfe die nöthige Vertiefung geben, (
S. der Stampf.) Und so in vielen andern ähnlichen Fällen
mehr. Daher das Stampfen. Anm. Im Nieders. stampen, im Engl. to stamp, im
Schwed. stampa, im Französ. estamper, im Ital. stampare, welches auch mit einem
Stoße drucken bedeutet. Es druckt den dumpfigen mit dem Stampfen verbundenen
Laut aus, und ist ein doppeltes Intensivum, vermittelst des pf oder p von
Stamm, stammen u. s. f. und vermittelst des vorgesetzten Zischlautes von dumpf,
dämpfen, u. s. f. Siehe auch Stumpf.