Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Staffholz | | Die Staffier-Naht

Staffieren

, [271-272] verb. reg. act. nur im gemeinen Leben, mit den nöthigen Hülfsmitteln, Zugehör u. s. f. versehen. Ein Zimmer staffieren, es mit den nöthigen Meublen versehen, ausrüsten. Jemanden mit Geld und Wechselbriefen staffieren, hinlänglich versehen. Mit Proviant wohl staffiert seyn, Fronsperg. Besonders in engerer Bedeutung, mit den nöthigen Kleidungsstücken versehen. Eine Braut ausstaffieren. Ingleichen von Kleidungsstücken, sie mit den nöthigen Putzwerk und andern Zugehör versehen. Ein Kleid staffieren, es mit Treffen, Borten, Schleiffen u. s. f. ausputzen, ingleichen das Futter an den Oberzeug nähen. Einen Hut staffieren, das Futter hinein setzen, die Treffe herum nähen u. s. f. daher eine von den Hutmachern noch verschiedene Art Handwerker Hutstaffierer heißen, im Österreich. Hutstepper. Daher das Staffieren, und die Staffierung, welches letztere auch dasjenige bedeutet, womit ein Kleidungsstück staffieret wird. Anm. Schon die Endung zeiget, daß dieses Wort ausländischen Ursprunges ist. Es stammet von dem Franz. estoffer, ausrüsten, versehen, Estoffure, Putz, oder dem Ital. stuffare, ausrüsten, her, welches wieder zu unserm Stoff, Franz. Estoffer, jede Materie, woraus etwas wird, herkommt, daher auch die Schweden mit Beybehaltung des o stoffera sagen. Unmittelbar von Stoff ist im Isländ. stofna, zubereiten, zurüsten.
Das Staffholz | | Die Staffier-Naht