Spornen
, [
221-222] verb. reg. act. welches, 1. *
Ehedem überhaupt heftig stoßen bedeutet, in welcher Bedeutung es aber veraltet
ist. Wider garte ze spornonne, übersetzt Notker das, wider den Stachel läcken,
oder ausschlagen. Thaz thue ni bispurnes in steine thinan fuoz, daß du deinen
Fuß an keinen Stein stoßest, im Tatian, welches bey dem Ottfried heißt: thaz
thin fuaz io uuanne in steine ni firspurne. Daher es denn auch figürlich für
thätig widersetzen gebraucht wurde; di uuider Gote spornen, Notker. 2. In
engerer Bedeutung, mit einem Stachel zur Beschleunigung des Ganges antreiben,
wo es besonders von den Stacheln üblich ist, womit der Reiter seine Ferse
bewaffnet. Das Pferd spornen, ihm die Spornen geben, es mit den Spornen
stechen. Ingleichen figürlich heftig antreiben. Die Leidenschaft spornt den
Ehrgeitzigen beständig, Dusch. (
S. auch Anspornen.) 3. Die Spornen anlegen, wo es doch
nur im Mittelworte üblich ist. Gestiefelt und gespornt, mit Stiefeln und
Spornen angethan. So auch das Spornen. Anm. Im gemeinen Leben nur sporen, wovon
spornen ein Intensivum zu seyn scheinet, im Angels. spornan, im Schwed.
spjerna, im Isländ. spirna. Es ist allem Ansehen nach ver- mittelst des hier
intensiven Zischlautes aus dem größten theils veralteten bären, schlagen,
stoßen, gebildet, oder so fern der Begriff des Stechens der herrschende ist,
von Speer hergeleitet. [
223-224]