Spicken
, [
191-192] verb. reg. act. 1. eigentlich,
länglich geschnittenen Speck durch die Oberfläche des Fleisches ziehen. Einen
Braten spicken. Ein gespickter Braten. Der gespickte Hase, eine Art der Tortur,
welche vermittelst eines mit zugespitzten Pflöcken beschlagenen Holzes
zugefüget wird. 2. Figürlich sagt man im gemeinen Leben, sich mit etwas
bespicken, reichlich versehen. Ein gespickter Beutel, der mit Gelde angefüllet
ist. Die Wälle mit Kanonen spicken, reichlich besetzen. So auch das Spicken.
Anm. Es stammet wohl zunächst von Speck her, obgleich Frisch glaubt, daß auch
Spick, Spitze, bicken u. s. f. mit in Betrachtung kommen könne, indem das
Spicken in einem Durchstechen bestehe. Ein anderes Wort ist das Nieders.
spicken, Schwed. spicka, räuchern, welches zu backen zu gehören scheinet, und
von welchem ein geräucherter Häring im Niederd. ein Spickhäring, und eine
geräucherte Gans eine Spickgans genannt wird. Ein anderes nur im gemeinen Leben
der Oberdeutschen übliches spicken, welches für gucken gebraucht wird, ist ein
Intensivum von spähen, sehen.