Spenden
, [
183-184] verb. reg. act. ausgeben,
austheilen, nur noch im gemeinen Leben, besonders mancher Gegenden. In großen
Haushaltungen spendet die Ausgeberinn oder der Küchenmeister dem Koche die
Materialien zu den Speisen aus, wenn er sie an ihn abgibt. Die Deputate werden
in den herrschaftlichen Kellereyen ausgespendet, wenn sie an die Behörde
abgeliefert werden. Das Abendmahl ausspenden, austheilen. Besonders von
Almosen, dasselbe an mehrere austheilen, wo doch auch das zusammen gesetzte
ausspenden am üblichsten ist. Daher das Spenden und die Spendung. Anm. Schon
bey dem Ottfr. spenton, der es für geben überhaupt zu gebrauchen scheinet indem
er unter andern einen Gesetzgeber Vuizod spentar nennet, im Nieders. spenden,
im Angels. spendan, im Englischen, wo es auch verschwenden, verthun bedeutet,
to spend, im Ital. spendere, im Lat. dispendere, expendere, im Griech.
hier nichtlateinischer Text, siehe Image. Da dieses Wort sich
schon so frühe in allen Europäischen Sprachen befindet, so ist es kaum
glaublich, daß es aus der Lateinischen oder Griechischen sollte seyn entlehnet
worden, sondern es scheinet vielmehr ein altes Stammwort zu seyn, welches allen
diesen Sprachen von ihrem ersten Ursprunge an, gemein gewesen. Im
Niedersächsischen ist zuspenden, zureichen, und Zuspender, ein Handlanger.