1. Sparen
, [
165-166] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt üblich ist. I. * Als ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben,
schimmeln, ingleichen faulen, in die Fäulniß gerathen, die Anwesenheit des
Schimmels durch den Geruch verrathen; eine nur in Franken und einigen
Oberdeutschen Gegenden übliche Bedeutung. Eben daselbst ist der Sparen, der
Schimmel, die Fäulniß. II. Als ein Activum, in die Fäulniß bringen. Die
Weißgärber sparen die Felle, wenn sie selbige in die schwache Kalkbrühe
einweichen, um sie zur starken vorzubereiten, vermuthlich weil die Felle
daselbst in einigen geringen Grad der Fäulniß gesetzt werden. Indessen da bis
Französischen Gärber diese Arbeit sauver nennen, so kann es hier auch zum
folgenden Zeitworte gerechnet werden, so daß der Begriff des sparsamen
Gebrauches der Kalkbrühe der herrschende ist. So auch das Sparen. Anm. In
einigen Gegenden lautet dieses Wort in der ersten Bedeutung spuren, wo spuren
auch schimmelig, feucht ist. Der Keller spuret, ist spurig, wenn er durch den
Geruch verdorbene Feuchtigkeit verräth. Ehedem war Spork, Koth, Unreinigkeit,
und im Bergbaue wird es noch von allem tauben Gesteine an den Erzen gebraucht.
Das Latein. spurcus, das Franz. pourri, von putridus u. a. m. sind damit
verwandt.