Das Sonnett
, [
147-148] des -es, plur. die -e, eine
sehr gezwungene Art Gedichte, welche aus vierzehen gleich langen Zeiten
bestehen, und in Ansehung der Reime vielem Zwange ausgesetzet sind. Der Nahme
ist, so wie die Sache selbst Französischen Ursprunges. Son bedeutete bey den
ältesten Provenzal Dichtern im 12ten Jahrhunderte ein Lied, und das Diminut.
Sonette, ein kurzes Lied. Die Italiäner gaben dieser Art kurzer Lieder neue
gezwungene Regeln, besonders soll sich das heutige Sonnett von dem Petrarch
herschreiben, worauf auch die Deutschen es mit dem Italiänischen Nahmen
Sonnetto angenommen haben. Die Holländer nennen ein Sonnett ein Klinggedicht,
welchen Ausdruck auch einige Hochdeutschen einzuführen gesucht, ungeachtet er
schon dem Opitz nicht gefallen wollte.