Die Sodomiterey
, [
123-124] plur. die -en, die Sünde
Sodoms, das Verbrechen, welches ehedem in dieser Stadt herrschte und in der
unnatürlichen Vermischung mit Personen einerley Geschlechtes bestand, und wovon
die Knabenschänderey eine Art ist. Daß dieses die eigentliche Sünde Sodoms
gewesen, erhellet aus 1 Mos. 19, 4. In weiterer Bedeutung wird auch die
unnatürliche Vermischung mit Thieren Sodomiterey genannt. Sodomiterey begehen.
In dem Schwabensp. Kap. 166, V. 23 heißt es, die Pfaffen hätten Kaiser
Friedrich verleumdet, und ihm nachgesagt, er uuaer Sodomitte, oder er habe daz
Vihe geunraint, oder er si ain ketzer.
S. Ketzer, welche ehedem gleichfalls in diesem Verstande
gebraucht wurde. [
123-124]