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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Sittsamkeit | | Die Sitzarbeit

Der Sitz

, [113-114] des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte sitzen. 1. Die Handlung des Sitzens, der Zustand, da man sitzet, wo es doch nur in einigen figürlichen Bedeutungen gebraucht wird; ohne Plural. Sitz und Stimme in einem Collegio haben. Doch sagt man im gemeinen Leben, zehn Thaler in einem Sitze verspielen. ( S. auch Besitz, Beysitz, Vorsitz.) 2. Der Ort, wo man sitzet, worauf man sitzet, von solchen Körpern, welche zum Sitzen dienen. Der Sitz eines Stuhles, die Fläche, worauf man sitzet. Der Theil des Körpers, womit man sitzet, heißt das Gesäß. In weiterer Bedeutung, ein jeder Ort, ein jedes Werkzeug, worauf oder wo man sitzet, so daß es ein allgemeiner Ausdruck ist, welcher die besondern Arten, als Thron, Stuhl, Sessel, Bank u. s. f. in sich schließet. In der Allee sind hin und wieder Sitze angebracht. Die Sitze in der Kirche. Keinen Sitz in der Kirche haben. Die harte Erde, ein Stein war mein Sitz. Bey den Jägern heißt der Ort, wo sich das Rehwildbret nieder thut der Sitz. Auch in einigen figürlichen Bedeutungen des Zeitwortes sitzen. Besonders der Ort, wo man seinen dauerhaften Aufenthalt hat. Seinen Sitz en einem Orte haben, aufschlagen, sich daselbst niederlassen. Wien ist der Sitz des Römischen Kaisers. Die alten Deutschen Völker hatten ihren Sitz an dem schwarzen Meere. So auch Wohnsitz, Rittersitz, Landsitz, Witwensitz und so ferner. Anm. Bey dem Ottfried und Notker Sez, Gesazze, im Niedersächs. Sitt, Sete, im Englisch. Seat, im Schwed. Säte, im Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image und hier nichtlateinischer Text, siehe Image. [113-114]
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