Das Silber
, [
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Bergbaue von mehrern Arten oder Quantitäten üblich ist, ut nom. sing. ein
weißes glänzendes Metall, welches, weil es feuerbeständig ist, für das edelste
nach dem Golde gehalten wird, und einen seinen hellen Klang hat. 1. Eigentlich
gemünztes Silber, im Gegensatze des ungemünzten. Ein Gefäß von Silber. Silber
schmelzen. Feines Silber, welches von allem fremden Zusatze frey ist.
Gediegenes Silber. Vererztes Silber. mit Silber beschlagen. Gesponnenes Silber,
geschlagenes Silber. Kaltes Silber, bey den Gürtlern, eine Vermischung von
Weinstein und Silberkalk, damit zu übersilbern. 2. Figürlich. (1) Silbernes
Geräth oder Geschirr, als ein Collectivum, doch nur in einigen Fällen. Auf
Silber speisen. Sein Silber in Sicherheit bringen. (2) In der dichterischen
Schreibart, wird die silberweiße Farbe oft nur Silber schlechthin genannt. Auf
ihrem (der Flügel des Schmetterlinges) glänzenden Silber stehen kleine purpurne
Flecken, Geßn. (3) Verschiedene Mineralien, welche einige äußere Ähnlichkeit
mit dem Silber haben, werden daher Quecksilber, Katzensilber und so ferner
genannt. Anm. Schon bey dem Kero Silbar, bey dem Ottfried Silabar, bey dem
Willeram Silbere, bey dem Ulphilas Silubr, im Nieders. Sulver, Zulver, in
Angels. Seolfer, Sulfer, im Engl. Silver, im Schwed. Silfver. Die glänzende
weiß Farbe dieses Metalles ist ohne Zweifel der Grund seiner Benennung, daher
man dieses Wort als einen Verwandten von Salm, Sol, Sulphur, u. s. f. anzusehen
hat, (Siehe 1 Sahl.) Die Sylbe er ist die Ableitungssylbe, ein Subject, Ding zu
bezeichnen. So wohl diese glänzende Farbe, als auch die angenehme helle Stimme
dieses Metalles geben der Dichterischen Schreibart zu allerley
Zusammensetzungen Anlaß, z. B. in Ansehung der Farbe, das Silbergewölk, der
Silberbach, die Silberquelle, der Silberglanz u. s. f. für silberfarbenes
Gewölk u. s. f. und in Ansehung des Klanges, Silberklang, Silberstimme,
Silberton u. s. f. [
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