Das Siel
, [
93-94] des -es, plur. die -e, ein nur
in Niederdeutschen Marschländern übliches Wort, eine Schleuse unter einem
Deiche oder Wasserdamme zu bezeichnen, wodurch das innerhalb des Deiches
befindliche Wasser abgelassen wird. Daher das Balkensiel, eine solche aus
Balken bestehende Schleuse, die Balkenschleuse; das Kumpsiel, ein kleines Siel
unter dem Deiche, welches mit Bohlen gefüttert und mit einer Fallthür versehen
ist; das Pumpsiel, ein Siel, aus welchem das Wasser ausgepumpet wird; das
Klappsiel, ein kleines Siel mit einer Klapp, oder Fallthür, u. s. f. Anm. Es
hat entweder mit Salum, das Meer, dem Angels. Sele, ein sanft fließender Fluß,
u. a. m. den herrschenden Begriff des fließenden Wassers, oder es gehöret auch
mit Solum, der Boden, Sohle, Sulcus, Schaale, Zille, ein Kahn u. s. f. zu dem
Begriffe der Vertiefung. (
S. 1 Sahl.) In dem Bremisch-Niederd. Wörterbuche wird
ihm das männliche Geschlecht gegeben, der Siel; andere gebrauchen es im
ungewissen.