Siech
, [
87-88] -er, -este, adj. et adv.
krank, im Hochdeutschen, doch nur in engerm Verstande mit einer langwierigen
Krankheit oder Schwachheit behaftet: Sie machten viele Siechen gesund. Marc. 6,
13. Ein sieches Leben, Sir. 31, 17.
Gleich schlich zu seinem Glücke Ein siecher Alter vor ihr
Haus, Gell.
Anm. Bey dem Kero siuch, bey dem Ottfried und Willeram siech,
bey dem Ulphilas suks, im Nieders. seek, sük, siek, im Angelsächsischen seoc,
im Englischen sick, im Schwedischen siuk, im Griech. hier
nichtlateinischer Text, siehe Image. Bey den Wörtern Seuche und Seufzen
ist bereits bemerket worden, daß es eigentlich eine Nachahmung des seufzenden
Tones ist, welchen die Krankheit veranlasset, daher es ehedem, wie noch jetzt
im Nieders. für krank überhaupt gebraucht wurde. Im Österreichischen ist
miselsüchtig, kränklich, und im Nieders. suchtenseek, bettlägerig. Die alten
Oberdeutschen Hauptwörter Siechheit und Siechthum sind im Hochdeutschen
veraltet.