Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Siebenmahl | | Der Siebenschwanz

Der Siebenschläfer

, [85-86] des -s, plur. ut nom. sing. in der Legende des christlichen Alterthumes, sieben Brüder aus der Stadt Ephesns, welche, der Verfolgung unter dem Decius zu entgehen, im I. C. 351 in einer Höhle einschliefen, und nach 1555 Jahren unter dem Kaiser Theodosius wieder erwachten; eine Fabel, welche vielleicht dem heidnischen Alterthume abgeborget ist, wo der Weise Epimenides in seinen jüngern Jahren auf der Insel Creta gleichfalls 57 Jahre in einer Höhle geschlafen haben soll. Was das Wort betrifft, so heißt eigentlich die sieben Schläfer, woraus denn die ungeschickte Zusammensetzung die Siebenschläfer, und endlich gar im Singular der Siebenschläfer geworden. Letzteres wird besonders im figürlichen Verstande gebraucht, so wohl eine Art Ratzen zu bezeichnen, welche im Winter eben so fest und lange schlafen, als die Murmelthiere, als auch im Scherze, einem dem Schlafe sehr ergebenen Menschen zu benennen.
Siebenmahl | | Der Siebenschwanz