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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Sieben | | Die Sieben

Sieben

, [83-84] eine Grundzahl, welche sich zwischen sechs und acht in der Mitte befindet, und so wohl der Zahl als dem Geschlechte nach unverändert bleibt, sie mag ihr Hauptwort bey sich haben oder nicht. Sieben Tage, sieben Stunden, von sieben Wochen. Es ist sieben Uhr. Es hat sieben geschlagen. Es ist noch nicht sieben. In der dritten Endung, in dem Falle, wenn das Hauptwort verschwiegen worden, ein -en anzuhängen, wie bey den übrigen Grundzahlen, ist hier nicht gebräuchlich, vielleicht um des Wohlklanges willen. Er kam mit sieben. Ich kann vor sieben nicht kommen. Unter sieben und achten austheilen, Pred. 11, 2. Da sieben die einzige Grundzahl ist, welche zweysylbig ist, so würde vor oder mit siebenen zu gedehnt klingen, zumahl da die zweyte Sylbe von sieben schon eine Ableitungssylbe ist. Anm. Schon im Isidor sibhun, bey dem Kero sibun, bey dem Ottfried sibini, sibbu, bey dem Ulphilas sibun, im Angels. seofon, im Engl. seven, im Nieders. seven, im Schwed. sju, im Lat. septem, im Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image. Wachters unwahrscheinliche Ableitung von hier nichtlateinischer Text, siehe Image, ich verehre, weil diese Zahl jederzeit sehr in Ehren gehalten worden, wird unter andern auch durch das verwandte Hebr. hier nichtlateinischer Text, siehe Image, sieben, widerleget. Die Slavonischen Mundarten haben statt des Blaselautes ein d, wie das Krainische und Böhmische sedem, und Pohln. siedm. Die Stammsylbe heißt eigentlich sieb; warum man derselben in dieser einzige Grundzahl die Sylbe en angehängt, ist unbekannt. Da diese Sylbe nun ein bloßer Endlaut st, so spricht und schreibt man ganz richtig siebzehn für siebenzehn ec. [83-84]
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