Der Senf
, [
55-56] des -es, plur. inus. eine
Schoten tragende Pflanze, von welcher Eine Art auf den Äckern wild wächset;
Sinapi Linn. Der Same des schwarzen Senfes, Sinapi nigra Linn. welcher auf den
Dämmen des mitternächtigen Europa wild wächset, wird mit Wasser oder Wein zu
einer Tunke gemahlen, und alsdann gleichfalls Senf genannt; im Nieders. heißt
er alsdann Möstrich, Mustert, (
S. das erste.) In der im gemeinen Leben üblichen
figürlichen R. A. einen langen Senf über etwas machen, d. i. viele unnütze
Worte, stehet Senf für Senfbrühe, und lang, bedeutet, wie in andern Fällen, mit
vielem Wasser verdünnet. Wegen einiger Ähnlichkeit in der Gestalt der Pflanze
und des Samens, werden auch der Hederich und das Täschelkraut, zuweilen wilder
Senf oder Bauernsenf, und der Dotter, Sesamum orientale Linn. Wegesenf genannt.
Anm. Im Tatian Senaf, bey dem Notker Seneff, im Nieders. Semp, im Engl. Senvy,
im Franz. Seneve, im Schwed. Senap; alle aus dem Lat. Sinapi, und dieß aus dem
Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image.