2. Seigern
, [
35-36] verb. reg. act. in den
Schmelzhütten, eine Bearbeitung des noch mit Silber vermengten Kupfers, welche
darin bestehet, daß man das im Frischen mit dem Kupfer verbundene Bley und
Silber wieder von demselben scheide. Man stellet zu dem Ende die Frischstücke
in längliche Seigeröfen, da denn das mit dem Silber vermischte Bley durch die
Hitze von dem Kupfer abtröpfelt, und das Kupfer ungeschmolzen zurück bleibet,
da es denn den Nahmen der Kienstöcke bekommt, und alsdann gedarret, d. i. durch
einen noch größern Grad der Hitze von allem noch darin befindlichem Bleye und
Silber befreyet wird. So auch das Seigern, oder die Seigerung. Im Böhmischen,
wo es ohne Zweifel aus dem Deutschen angenommen ist, zagrowati. Es ist ein
Iterativum oder Intensivum von seihen, tröpfeln machen, tropfenweise herab
sinken machen. (
S. das Beywort Seiger.) In den gemeinen Sprecharten ist
siekern, gleichfalls tropfenweise durchrinnen.