Schwül
, [
1757-1758] -er, -ste, adj. et adv.
ängstlich warm, bänglich oder abmattend warm, wie es im Sommer von einem
Gewitter bey sehr stiller Luft zu seyn pflegt; ein nur von der Luft und
Witterung übliches Wort. Es ist heute sehr schwül. Ein schwüler Tag. Schwüles
Wetter. Schwüle Luft.
Einst reiste Meister Fuchs zu einem seiner Schwäger Im
schwülen Sommer über Feld, Haged.
Anm. In den gemeinen Sprecharten schwul, schwülig, im
Österreichischen schwellig, im Nieders. swool, swolig, im Engl. sweltry und
sultry, im Angels. swilic, im Holländ. zwoel und zoel. Es gehöret zu schwelen,
ohne Flamme brennen, und druckt eine von seiner Bewegung der Luft bekleidete
stille und daher ängstliche und abmattende Wärme aus. In Meißen ist dafür auch
dobrig, und im Nieders. baddig üblich. Im Schwedischen hingegen bedeutet sval
kühl. [
1759-1760]