Schwindeln
, [
1751-1752] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und auf doppelte Art gebraucht wird. 1) Als ein
unpersönliches Zeitwort mit der dritten Endung der Person, den Schwindel
bekommen, wo es doch nur in engerer Bedeutung von demjenigen Schwindel
gebraucht wird, welcher die heftige Furcht zu stürzen begleitet. Mir
schwindelt, ich werde schwindelig, bekomme den Schwindel.
Der Ziege schwindelte vor der zu steilen Höhe.
Diese Höhe, von welcher ich mit Schwindeln hinab blicke,
Sonnenf. Aber schwindelnde Pfade, schwindelnde Höhen, auf welchen man leicht
den Schwindel bekommt, sind selbst in der Poesie eine zu harte Figur. 2) Als
ein persönliches Zeitwort, im figürlichen Verstande des Wortes Schwindel,
unbesonnen handeln, besonders unwahrscheinliche Entwürfe machen. Er schwindelt.
Dergleichen unwahrscheinliche, abenteuerliche Entwürfe man auch wohl
Schwindeleyen zu nennen pflegt. So auch das Schwindeln. Anm. Nieders. swimeln,
sweimeln.
S. Schwindel.