Schweißen
, [
1737-1738] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt üblich ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben,
Schweiß, d. i. Feuchtigkeit, von sich geben; wo es doch im allgemeinern
Verstande veraltet ist, seitdem das Intensivum schwitzen dafür üblich geworden.
Es ist nur noch in zwey besondern Fällen üblich. 1) Bey den Schmieden schweißet
das Eisen, wenn es anfängt in der Esse zu fließen, oder zu schmelzen. 2) Bey
den Jägern schweißet ein Wild, wenn es blutet, wofür im Oberdeutschen auch
fäschen faischen üblich ist. II. Als ein Activum, wo es doch nur bey den
Eisenschmieden üblich ist, welche das Eisen schweißen oder zusammen schweißen,
wenn sie zwey Stücke in die Schweißhitze bringen, und sie hernach mit dem
bloßen Hammer zusammen schmieden. Man kann es hier füglich als ein Factitivum
der vorigen Bedeutung ansehen, schweißen machen, und figürlich auf solche Art
vereinigen. Allein es läßt sich auch eine allgemeinere Bedeutung des
Verbindens, Vereinigens bey diesem Worte annehmen, welcher Begriff denn
freylich oft wiederum eine Figur der Feuchtigkeit ist. Bey dem Ulphilas ist
ohne Zischlaut gawithan verbinden, im Wendisch. swezu, dessen Neutrum wissu
anhängen, kleben bedeutet. Siehe auch Schwester. So auch das Schweißen.