Schüttern
, [
1695-1696] verb. reg. welches das
vergrößernde Intensivum von schütten ist, so wie schütteln das verkleinernde.
Es ist doppelter Gestalt üblich. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben,
allen seinen Theilen nach in einer zitternde Bewegung gesetzten werden; wo es
in manchen Mundarten schuttern lautet, zum Unterschiede von dem folgenden
Activo schüttern. Im Hochdeutschen werden beyde gemeiniglich nicht
unterschieden. Die Lenden schüttern ihm, Dan. 5, 6; wo man doch jetzt lieber
zittern gebrauchen würde. Er lachte, daß ihm der Bauch schütterte.
Daß von dem donnernden Rad In den schütternden Fenstern die
Scheiben erbeben sollen, Zachar.
II. Als ein Activum, schüttern machen; wo doch jetzt
erschüttern üblicher ist,
S. dasselbe. Anm. Schüttern, Nieders. schuddern, Engl.
to shudder, ist dem Ursprunge nach eine unmittelbare Nachahmung des Lautes, der
Form nach aber ein Intensivum und Iterativum von schutten, schütten, welches
ehedem dafür gebraucht wurde. Sih scutita thiu Erda, die Erde erschütterte,
Ottfr. Thaz wazar er yrscutita, er erschütterte das Wasser, eben derselbe.
Zittern und schaudern sind nahe damit verwandt nur daß schüttern in Ansehung
beyder ein Intensivum ist; in Ansehung des erstern, wegen des stärkern
Zischlautes in Ansehung des letztern wegen des verdoppelten t, und in Ansehung
beyder wegen des breitern u oder Ü. [
1695-1696]