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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

2. Der Schurf | | Der Schürfer

Schürfen

, [1685-1686] verb. reg. act. welches eigentlich ritzen, schneiden, ein Loch machen u. s. f. bedeutet. In Schwaben ist es für ritzen noch völlig gangbar. Ehedem bedeutete es auch schneiden, wofür die Jäger heut zu Tage schärfen gebrauchen. Im üblichsten ist es im Bergbaue, wo man schürfet, wenn man am Tage einschläget, d. i. durch die Oberfläche der Erde gräbt, um nach Gängen, Klüften oder Flötzen zu suchen. Nach Gängen schürfen. Daher das Schürfen. Anm. Notker gebraucht skurfan für excudere, heraus schlagen. Im Schwed. ist skarfva schneiden, und Skarra ein Ritz eine Wunde. Schürfen gehöret zu schärfen und scharf, und noch weiter zurück zu scheren, theilen. Das Böhmische ssorffo wati ist aus dem Deutschen entlehnet.
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