Der Schüler
, [
1677-1678] des -s, plur. ut nom. sing.
Fämin. die Schülerinn. 1) Im weitesten Verstande des Wortes Schule, eine jede
Person, welche eines andern Lehre zum Erkenntniß- und Bestimmungsgrund ihrer
Einsichten annimmt, wo es nur noch zuweilen im Gegensatze des Lehrers oder
Meisters im edlen Verstande gebraucht wird. Julius der Römer, Penni, Peligrino
u. s. f. waren Schüler Raphaels. Im gemeinen Leben hält man das unmittelbar aus
dem Lateinischen gebildete Scholar von solchen Personen, welche außer den
gewöhnlichen Schulen eine anständige Kunst oder Wissenschaft von jemanden
erlernen, für edler als Schüler (
S. Scholar.) Von denjenigen, welche Künste und
Wissenschaften auf hohen Schulen erlernen, ist dieses Wort gleichfalls nicht
mehr üblich, außer im obigen ganz allgemeinen Verstande; zu welchem Verfalle
dieses Wortes die folgende engere Bedeutung Anlaß gegeben hat. 2) Im engsten
Verstande ist dieses Wort nur von denjenigen üblich, welche in den niedern
Schulen die Anfangsgründe der Künste und Wissenschaften erlernen. Anm. Schon
bey dem Ottfried Scular. Ehedem waren dafür im weitern Verstande Jünger,
Lehrgesinde, welches noch bey dem Opitz vorkommt, Lerenkint im Schwabenspiegel,
u. s. f. üblich.