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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Schüchtern

, [1669-1670] -er, -ste, adj. et adv. 2) * In thätigem Verstande, Scheu und Furcht erweckend, furchtbar, fürchterlich; eine nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliche, im Hochdeutschen aber völlig unbekannte Bedeutung. Die unermeßlichen Klüfte kommen denen, die sie nicht gewohnt sind, schüchter vor, Altmann von den Schweizer. Eisbergen. 2) Im leidenden Verstande, geneigt, bey dem Anblicke eines Übels leicht in Schrecken zu gerathen, und bey dessen Annäherung zu fliehen. Ein schüchternes Reh. Schüchtern antworten. Sich schüchtern umsehen. Anm. Im Oberdeutschen ohne n schüchter. Es stammet von scheuchen ab, und vielleicht von einem veralteten Intensivo desselben schüchtern, von welchem vermittelst der Ableitungssylbe -er, oder -ern, schüchtern gebildet worden.
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