Schreckniß
, des -sses, plur. die -sse, ein statt des Hauptwortes Schrecken
in einigen Oberdeutschen Gegenden gangbares Wort, welches zuweilen auch von
Hochdeutschen Schriftstellern gebraucht wird, ungeachtet es dieser Mundart
fremd ist. 1) In der ersten Bedeutung des Hauptwortes Schrecken. Die sich
unterwunden, die Furcht und Schreckniß von den kranken Seelen zu vertreiben,
Weish. 17, 8. Du kannst dir nunmehr deine Schrecknisse ersparen, Weiße; du
darfst nicht erschrecken. 2) In dessen dritter Bedeutung. Schrecknisse Gottes,
Hiob 6, 4. Und wenn sie schon keines solcher Schreckniß hätte erschreckt,
Weish. 17, 9. Auch werden Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel geschehen,
Luc. 21, 11. Die Endsylbe -niß vertritt hier die Stelle der Sylbe -en. Von dem
Geschlechte der damit gemachten Wörter,
S. -Niß.