3. Der Schrank
, [
1641-1642] des -es, plur. die Schränke,
Diminut. das Schränkchen, ein Behältniß mit Thüren, dessen Höhe die Breite,
noch mehr aber die Tiefe übertrifft, allerley Dinge darin zu verwahren. Der
Wäschschrank, Brotschrank, Kleiderschrank, Bücherschrank u. s. f. Schrank ist
der Hochdeutsche überall verständliche Nahme eines solchen Behältnisses; in den
Provinzen hat fast jede ihren eigenen Nahmen. Dahin gehören das Meißnische
Köthe, das Erzgebirgische Almet und Ulm, die Oberd. Almer, Behalter, Gehalter,
und zusammen gezogen Kalter, das Fränkische Schrein, die Niederd. Spind und
Schapp oder Schaff, und andere mehr. Anm. Schrank stammet freylich von Schranke
und schränken her, aber wohl nicht so fern dieses Behältniß ehedem mit Gittern
versehene Thüren hatte, sondern so fern diese Wörter ehedem einschließen
überhaupt bedeuteten, daher Schrank ehedem auch von einem jeden
eingeschlossenen Raume, einem Gefängnisse u. s. f. gebraucht wurde. Im
Böhmischen ist Ssranka ein jedes Behältniß.
S. Schranke, Schranne und Schrein.