Schräge
, [
1639-1640] -r, -ste, adj. et adv. mit der
Horizontal- oder Perpendicularlinie einen schiefen Winkel machend. Eine schräge
Linie, eine gerade Linie, welche diese Richtung hat, und folglich als die
Diagonallinie eines Quadrates angesehen werden kann. Schräge gegen jemanden
über wohnen, im Gegensatze des gerade gegen über. Der Tisch steht schräge, wenn
das Blatt keine völlig horizontale Richtung hat. Eine schräge Fläche. Wenn
schrägere Strahlen (der Sonne) auf diese grüne Ebene fallen, Dusch. Anm. Im
Niedersächsischen mit andern Endlauten, so wie auch in einigen Oberdeutschen
Mundarten, schrad und schräm, (
S. das letztere, welche aber auch schief überhaupt bedeuten,
dagegen schräge nur eine Art der schiefen Richtung ist.) Das e am Ende
ist das e euphonicum, ohne welches das g einen zu harten Laut haben würde. Es
ist mit Schragen und schränken nahe verwandt, und scheint, so fern eine schräge
Linie allemahl länger ist, als eine horizontale und senkrechte, oder so fern
sie die Bewegung eines Körpers auf derselben beschleuniget, zu dem Intensivo
schrecken, springen, zu gehören. Bey dem Notker screchen, eilen, wohin ohne
Zischlaut auch rege und regen gehöret.