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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Schnupfen

, verb. reg. act. welches eigentlich ein Onomatopöie ist, und einen gröbern Laut als schnappen und schnippen ausdruckt, aber nur noch in einigen Fällen figürlich gebraucht wird. Das schnupft ihm vor die Nase, sagt man im gemeinen Leben, wenn jemand über einen unerwarteten unangenehmen Vorfall, besonders über eine unvermuthete Beleidigung mit Worten, betreten oder stutzig wird, wofür man auch verschnupfen gebraucht; das verschnupfte ihn, stieß ihn vor den Kopf, fuhr ihm in die Nase, welche R. A. sich auf ähnliche Figuren gründen. Es scheinet, daß schnuppen hier eigentlich einen unvermutheten Stoß oder Fall bezeichne, weil schnuppen im Oberd. und das verkleinernde snubbeln im Niederd. noch für straucheln üblich sind.
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