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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Schnitz

, [1607-1608] des -es, plur. die -e, Dimin. das Schnitzchen, Oberd. Schnitzlein, von dem Zeitworte schnitzen. 1) Ein im Gestalt einer Scheibe abgeschnittenes Stück heißt, besonders in den Küchen, ein Schnitz. Äpfelschnitze, Äpfelschnitte, Äpfelscheiben. Dürre Schnitze, gedörrte Äpfelschnitte. Es wird gemeiniglich nur von dünn oder klein geschnittenen Stücken gebraucht, wodurch es sich von Schnitt und Schnitte unterscheidet; daher auch kleine durch Schneiden oder Schnitzen gemachte Späne im Dimin. Schnitzchen und Schnitzlein heißen; Papierschnitzlein. In der Lausitz wird bald verdorbenes Obst, welches man im Ofen oder an der Sonne dörret, Schnitz genannt, wo man es aber von dem Wendischen Mittelworte snity, verdorben, von sniju, verderben, herleitet. 2) In einigen Oberdeutschen Gegenden, besonders der Schweiz, wird die Accise der Schnitz genannt, wo es aber eine bloß buchstäbliche Übersetzung dieses fremden Wortes ist, S. Accise.
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