Schnippen
, [
1603-1604] verb. reg. welches eine
unmittelbare Nachahmung des Lautes ist, welchen die Interjection Schnipp
ausdruckt, daher es in verschiedenen Fällen gebraucht wird, wo dieser Laut
Statt findet. Es ist in doppelter Gestalt üblich. I. Als ein Neutrum, mit dem
Hülfsworte haben, diesen Laut von sich geben, hervor bringen. 1) Bey den Jägern
wird es von einem gewissen Laute der Schwarzamseln gebraucht, welchen sie
machen, wenn sie des Morgens oder Abends ein wildes Thier gewahr werden. Die
Amsel schnippt. 2) Ein Schnippchen schlagen heißt in vielen Gegenden
gleichfalls schnippen. Jemanden vor die Nase schnippen. Nieders. knippen. (
S. Schnippchen.) 3) Ein Brett schnippt in die Höhe, wenn
es in die Höhe kippt, mit Schnellkraft in die Höhe fähret, wo es von kleinern
Körpern, oder einem schwächern Laute gebraucht wird als schnappen. II. Als ein
Activum, solche Veränderungen in den Körpern vornehmen, welche sich durch
diesen Laut vornehmlich bezeichnen. 1) Mit der Schere zu kleinen Stücken
schneiden oder beschneiden, wo es den Laut der Schere genau nachahmet. Die
Tuchmacher beschnippen das Tuch, wenn sie die Spitzen der Wolle mit der Schere
abschneiden. Diminutiva davon sind schnippeln, schnipseln und schnippern, das
Vergrößerungswort aber schnuppen wird von dem Lichte gebraucht. 2) Mit
Schnellkraft fortstoßen, wo es von größern Dingen als schnicken und von
kleinern als schnellen gebraucht wird, von beyden aber sich nur im Endlaute
unterscheidet. Die Feldhühner schnippen mit dem Schwanze, wenn sie denselben
mit Schnellkraft auf und nieder bewegen. So auch das Schnippen.
[
1605-1606]