Schnarren
, [
1587-1588] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und denjenigen zitternden Laut nachahmet, welchen es
bezeichnet, diesen Laut von sich geben, hervor bringen. Der Schwarzspecht
schnarret, wenn er mit dem Schnabel so hart an die dürren Bäume schlägt, daß
dadurch ein schnarrender zitternder Laut entstehet. Auf eine andere Art,
nähmlich bloß mit ihrer Stimme, scharren der Mistler, die Schnarränte u. s. f.
Eine Garnwinde schnarret. Im Reden schnarren, das r nicht mit der Zunge,
sondern mit der Kehle aussprechen, wodurch gleichfalls ein rauher zitternder
Laut entstehet. Im Oberdeutschen nennet man dieses schnorren, schnorcheln, in
Österreich ratschen, in Schwed. skorra. Ein Blase-Instrument schnarret, wenn es
einen rauhen zitternden Ton von sich gibt. So auch das Schnarren. Anm. Im
Nieders. snarren, im Schwed. skorra. Da der schnarrende Laut in vielen Fällen
ein Begleiter einer schnellen Bewegung ist, so ist snar im Nieders. und snar im
Schwed. schnell, hurtig. Auf eben dieselbe Art ist schnell von schnallen und
schnellen, hurtig von dem noch nicht ganz veralteten hurren, das Schwed. snabb,
schnell, von schnappen u. s. f. gebildet. Einen gröbern Laut dieser Art druckt
man durch schnurren, einen feinern aber in Niedersachsen durch snirren aus, so
wie man gemeinen Leben von schnarren auch das Intensivum schnarzen hat.