Schnakisch
, [
1583-1584] -er, -te, adj. et adv.
gleichfalls nur in der vertraulichen Sprechart, besonders der Ober- und
Niedersachsen, was Lachen erreget, spaßhaft, lustig. Ein schnakisches Kind. Ein
schnakischer Mensch. Schnakisch aussehen. Das ist doch schnakisch genug, Weiße.
Anm. Im Niedersächsischen, wo dieses Wort am gangbarsten ist, snaaksk. Frisch
leitet es schnakisch genug von Schnake, Mücke, ab, weil diese wunderlich durch
einander fliegen, Richey eben so seltsam von Schnake, Schlage, wobey ihm der
mit Schlangen geschmückte Medusen-Kopf einfällt, weil dieser das älteste Urbild
einer wunderlichen Figur seyn soll. Das Bremisch-Niedersächs. Wörterbuch und
Stosch lassen es von dem Nieders. schnacken, (mit einem kurzen a, also nicht
schnaken, wie Frisch schreibt,) abstammen, welches albernes, ungereimtes Zeug
reden, bedeutet. Allein da schnakisch, weder wunderlich noch albern bedeutet,
sondern lächerlich, so fallen alle diese Ableitungen weg. Da wie meisten
gleichbedeutenden Wörter dieser Art, eigentlich lustige, lächerliche Bewegungen
bedeuten, welches auch von dem gleichbedeutenden aber mehr Oberdeutschen
Schwank gilt, so scheinet das Nieders. snigger, schlank, ingleichen munter,
hurtig, lebhaft, das wahre Stammwort zu seyn, dessen Stamm wieder das Schwed.
sno, eilen, schnell seyn, ist. Schnake bedeutet also eigentlich eben das, was
Schwank andeutet; dessen Beywort schnakisch unterscheidet sich von dem
gleichbedeutenden neckisch nur durch den Zischlaut. Wenn das Lat. Nugae
ursprünglich den verächtlichen Begriff nicht gehabt hat, den es nachmahls
bekommen, so gehöret es auch hierher; sonst müßte man es zu dem schon gedachten
schnacken rechnen. In der niedrigsten Sprechart ist für schnakisch auch
schnurrig üblich,
S. dasselbe.