Schminken
, [
1577-1578] verb. reg. act. mit Schminke,
d. i. einem dicklichen flüssigen Körper, bestreichen. 1) Im weitesten
Verstande, in welchem es noch in der Bienenzucht üblich ist, wo man die
Bienenstöcke schminkt, (
S. das vorige.) 2) Am üblichsten ist es im engern
Verstande, Theile des Körpers und besonders das Gesicht durch einen dicklichen
flüssigen Körper, und in weiterer Bedeutung durch ein jedes aufgetragenes
Mittel, eine schönere Farbe geben. Sich schminken. Die Hände, das Gesicht
schminken. Geschminkte Frauenzimmer. Ingleichen geschminkte Worte, eine
geschminkte Freundschaft, verstellte. So auch das Schminken. Anm. Wachter,
Frisch und Ihre leiten dieses Wort von dem Lat. Minium ab, als dem vielleicht
ältesten und üblichsten Schminkmittel. Allein aus der ersten Bedeutung des
Zeitwortes und dem Worte Schminkbohne ergibt sich, daß dieses Wort von
schmiegen und schmieren nur im Endlaute verschieden ist, und so wie diese so
wohl den Begriff der Schmeidigkeit, als auch der dicklich flüssigen oder
schmierigen Beschaffenheit, obgleich im edlern Verstande, bey sich führet. Im
Magdeburgischen ist, dem Frisch zu Folge, eine Schminke Butter, eine Schminke
Speck, ein Stück oder Stückchen; vielleicht so viel, als man ein Stück Brot
damit zu bestreichen nöthig hat. Unser Schmant, und das Hebr. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , dicklich werden, scheinen
gleichfalls dahin zu gehören. Ohne Zweifel hat die Schminke zur Verschönerung
des Gesichts diesen Nahmen daher, weil man dazu anfänglich nur wohlriechende
Öhle und Salben gebraucht hat, worauf der Nahme auch allen Wassern und Pulvern
dieser Art geblieben.