Der Schmetterling
, [
1569-1570] des -es, plur. die -e, ein
Insect mit vier bestaubten glatten Flügeln und einem haarigen Leibe, dessen
Larve unter dem Nahmen der Raupe bekannt ist; Papilio L. Sommervogel,
Tagevogel, weil er sich nur am Tage sehen läßt, Sommerfalter, Zweyfalter,
Bienenfalter, im Algau Fletersche, von flattern, im Nieders. Mayvogel,
Buttervogel, Butterfliege, weil die Flügel glatt und schmierig anzufühlen sind,
Raupenschmeißer, in Lübeck Ketelböter, im Osnabrück. Fluchter, im Dithmars.
Flörlörken, (Schwed. Fjäril,) in Schlesien Molkenteller, Molkendieb, in Preußen
Molkentöfer, in Baiern Mühlamahler, in einigen Gegenden Pfeiffolter, wohl
eigentlich Feiffalter, vom Angels. Piffalde, Fifeld, in Gothland Fiäderallde,
im Norweg. Marihöne. In den schönen Künsten ist der Schmetterling ein Sinnbild
des Leichtsinnes und der Flatterhaftigkeit, weil man ihn immer von einem
Gegenstande zum andern flattern siehet. Den Nahmen hat er ohne Zweifel von
schmeißen, Nieders. smiten, so fern es von dem Eyer legen der Insecten
gebraucht wird, weil er seine Eyer in Menge auf allerley Gegenstande schmeißt,
und sie dadurch beschmitzt. Aus dem Frisch erhellet, daß schmettern, als das
Intensivum von schmeißen, Nieders. smiten, ehedem auch ohne die ihm jetzt
anklebende Onomatopöie gebraucht wurde.
Welcher Krebs keine Eyer hat, Den schmetter (schmeiß) wieder
in die Plat, im Grobian.
[
1571-1572]