Die Schmarre
, [
1557-1558] plur. die -n, Diminut. das
Schmärrchen, ein Hieb, eine lange Wunde, und am häufigsten die Narbe einer
langen Wunde, wo es zwar im Hochdeutschen nicht ganz fremd ist, aber doch in
manchen Mundarten häufiger gebraucht wird, und das Niedrige eben nicht hat, was
Frisch darin findet, der es seltsam genug, durch "eine Wunde erkläret, aus
welcher eine Kuh saufen könnte." Niedersächsisch Smarre, und im Diminut. Smarl.
Daß es gemeiniglich von den Merkmahlen größerer Wunden gebraucht wird, als
Narbe, scheinet von dem verdoppelten r herzukommen, welcher das Zeichen einer
Intension ist. Übrigens ist es vermittelst des vorgesetzten Zischlautes von dem
Ulphilanischen maurgan, abschneiden, dem schon zu Carls des Großen Zeiten
gangbaren marrire, verletzen, gebildet, wozu auch unser Mark und Märzen
gehören,
S. diese Wörter. [
1559-1560]