Der Schlot
, [
1541-1542] des -es, plur. die Schlöte,
ein nur in den gemeinen Sprecharten mancher Gegenden übliches Wort, wo es einen
jeden Canal, eine jede Röhre von einer beträchtlichen Weite bedeutet. 1) Einen
Canal. So wird in Niederdeutschland ein Graben zum Abzuge des Wassers sehr
häufig ein Schlot genannt; Nieders. Sloot, Holländ. Sloot. 2) Ein viereckter
Canal, den Rauch aus den Häusern u. s. f. abzuführen, der Rauchfang, heißt im
gemeinen Leben vieler Gegenden ein Schlot, wo dieses Wort doch mehr den innern
weiten, hohlen Raum bedeutet, dagegen Feuermauer, Schorstein u. s. f. andere
Umstände daran bezeichnen. Den Schlot kehren. Daher ist daselbst der
Schlotkehrer der Feuermauerkehrer. Der Schlot des Kamines gehet in die
Feuermauer. In einigen Gegenden die Schlotte, besonders in den Niederdeutschen
Hüttenwerken. Auch in den Bräuhäusern pflegt man die Rauchfänge in manchen
Gegenden Schlotten zu nennen. Anm. Es scheinet gleichfalls von schließen,
Nieders. sleten und sluten herzustammen, und überhaupt einen eingeschlossenen
Raum zu bezeichnen. Zu der Niederdeutschen Bedeutung eines Grabens gehöret auch
das Ostfriesische Schlott, ein eingeschlossenes, innerhalb des Landes
befindliches stehendes Wasser. Eben daselbst ist schloten und schlöten einen
Graben reinigen, abschloten durch einen Graben absondern, beschloten mit einem
Graben einschließen, Der Schlotthaken ist auch in Schlesien ein Werkzeug zur
Reinigung der Gräben. Zur zweiten Bedeutung eines Rauchfanges gehöret auch das
in den Bergwerken übliche und nur des Zischlautes beraubte Lotte, ein Canal zur
Einbringung frischer Luft in die Stellen. In manchen Gegenden wird ein Schlot
zur Abführung des Rauches auch ein Schlund genannt, woraus zugleich die
Verwandtschaft beyder Wörter erhellet.