1. Der Schlich
, [
1527-1528] des -es, plur. die -e, von dem
Zeitworte schleichen, ein verborgener, geheimer Weg, in weiterer Bedeutung, ein
verborgener, geheimer Ort, und figürlich, geheime Kunstgriffe, verborgene Art
und Weise zum Schaden anderer zu handeln; in welchen sämmtlichen Fällen es im
Plural am üblichsten ist, obgleich die Natur der Sache den Singular gar wohl
ver- stattet. Diebsschliche, Hurenschliche, verborgene Wege und Gänge der Diebe
und Huren. Alle Schliche in einem Walde wissen, alle geheime Wege und Örter.
Jemanden hinter seine Schliche, hinter die Schliche kommen, seine Kunstgriffe,
seine heimliche Absicht und versteckte Art und Weise zu handeln, entdecken. Er
weiß die rechten Schliche, die Art und Weise, wie die Sache geschickt
anzufangen ist. Recht, als ob es der Himmel hätte haben wollen, daß ich hinter
ihre Schliche kommen sollte, Gell. Anm. Nieders. Sieke. Der Singular ist noch
im Oberdeutschen völlig üblich, wo es auch den Gang, die Handlung des Gehens,
und in weiterer Bedeutung die Bewegung bezeichnet. In den Schlich kommen, in
den Gang. Eben daselbst ist es figürlich auch das, was wir den Schlendrian
nennen, die eingeführte Art und Weise zu handeln, das Herkommen. Den Schlich
verstehen. Im alten Schliche bleiben. Ja überhaupt die Art und Weise, wie eine
Sache behandelt werden muß. Den Schlich von etwas haben.
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1527-1528]