Schläferig, Schläfrig
, [
1485-1486] -er, -ste, adj. et adv. 1. Von
dem Hauptworte Schläfer ohne Comparation ist ein einschläferiges, ein
zweyschläferiges Bett, im gemeinen Leben mancher Gegenden ein Bett für Eine
Person, für zwey Personen, wofür in andern einmännisch und zweymännisch,
einspännig und zweyspännig üblich sind. In der anständigen Schreib- und
Sprechart bedienet man sich statt aller dieser Ausdrücke lieber einer
Umschreibung. Hier ist die Zusammenziehung ungewöhnlich. 2. Von dem Zeitworte
schläfern ist schläferig, und noch häufiger schläfrig, Neigung, Trieb zum
Schlafen empfindend. 1) Eigentlich. Schläfrig seyn. Die zehen Jungfrauen wurden
alle schläfrig, Matth. 25, 5. Ein schläfriges Kind. 2) Figürlich, einen
fehlerhaften Mangel des Triebes zur Bewegung empfindend, und darin gegründet;
im Gegensatze des munter. Ein schläfriger Mensch. Schläfrig arbeiten. Ein
schläfriges Pferd. Nach einer noch weitern Figur, einen fehlerhaften Mangel der
Fertigkeit empfindend, die Wirkungen des Geistes schnell und mit Deutlichkeit
zu vollbringen, und darin gegründet; auch im Gegensatze des munter. Ein
schläfriger Vortrag. Eine schläfrige Schreibart. Bey dem Kero slaffaga,
eigentlich schläfig, unmittelbar von schlafen, im Nieders. sleperig.