2. Der Schimmel
, [
1469-1470] des -s, plur. doch nur von
mehrern Arten, ut nom. sing. ein kleines, weißliches Moos, welches auf der
Oberfläche in Fäulniß gerathender, feuchter Dinge zum Vorschein kommt. Mit
Schimmel beschlagen werden. Es sitzt oder liegt Schimmel darauf. Der Schimmel
ist ein wahres Gewächs, welches sogar gesäet werden kann; es ist ein kleiner
Schwamm, welches aus lauter gestielten Bläschen bestehet; Mucor L. Anm. Ehedem
wurde es auch für das Verderben in figürlichem Verstand gebraucht. Der Schimmel
dieser Welt, in einem alten Gedichte in Eckardts Scriptor. Im Österreichischen
Schimmel, im Nieders. gleichfalls Schimmel, im Schwedischen Skymmel. Es ist auf
eine und eben dieselbe Art mit dem vorigen zusammen gesetzet; nur die
Hauptsylbe ist hier noch nicht so ganz ausgemacht, weil sie mit gleichem Rechte
auf mehrere Bedeutungen Anspruch machen kann. Da der Schimmel mehrentheils weiß
oder weißlich ist, so kann es, wie das vorige, gleichfalls ein weißes Ding
bedeuten; es kann aber auch mit Schaum und Rahm verwandt seyn, weil der
Schimmel so wie jene sich auf der Oberfläche der Dinge ansetzet; es kann
endlich auch von dem noch im Schwedischen üblichen skymma, bedecken,
beschatten, abstammen, weil er die Körper gleichsam mit einer wolligen Decke
überziehet. Übrigens wird der Schimmel in Franken und einigen andern Gegenden
der Spahren, der Spuren, im Osnabrück. Fönne (mit Funke von Einem Stamme) und
im Schwed. Mögel genannt, welches zu dem Lat. Mucor und unserm müchlich
gehöret, für welches letztere im Nieders. auch gammlich üblich ist, den
Schimmel durch Geschmack und Geruch verrathend.