Das Scheusal
, [
1433-1434] des -es, plur. die -e. 1) Ein
Schreckbild, andere Geschöpfe, dadurch zu verscheuchen, dergleichen dasjenige
ist, welches man in den Gärten und Feldern zur Verscheuchung der Vögel
aufzustellen pflegt. Wie ein Scheusal im Garten nichts verwahren kann u. s. f.
Bar. 6, 69. In einigen Gegenden eine Scheuche, ein Scheuel. 2) Ein Ding,
welches durch seine Beschaffenheit Abscheu, den höchsten Grad des Widerwillens
erregt. Machet eure Seele nicht zum Scheusal, 3 Mos. 11, 43. Eine im höchsten
Grade boshafte und lasterhafte Person wird daher mehrmahls ein Scheusal
genannt. Anm. Es ist eben nicht nöthig, die letzte Sylbe in diesem Worte für
die Ableitungssylbe -sal zu halten, indem es auch aus dem veralteten scheutzen,
scheußen, für scheuen, und der Endsylbe -el, ein Ding, Subject, Werkzeug
gebildet seyn kann. In den gemeinen Sprecharten lautet es auch wirklich
Scheußel. (
S. das folgende.) Das ungewöhnliche Beywort scheusälig,
welches Zachariä Ein Mahl gebraucht:
Scheusäligstes Gesicht im Himmel und auf Erden,
ist daher in dieser Rücksicht zugleich unrichtig, indem das
Beywort von Scheußel, scheußlich lautet, wie von Gräuel, gräulich wird. Luther
gebraucht dieses Wort auch in dem ungewöhnlichen männlichen Geschlechte. Ich
will einen Scheusal aus dir machen, Nah. 3, 6.